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Mein neues Leben - von und mit Schosch

Antworten im Thema: 48 » Der letzte Beitrag (26. Oktober 2012, 05:24) ist von Icebreaker.

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Bläcky

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Donnerstag, 5. April 2012, 13:57

Schließe mich an anderen an . Da bin ich mal gespannt was mit der Süßen Kellnerin noch geschieht

Schosch

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22

Freitag, 6. April 2012, 01:53

Wir erinnern uns:

Nach einer heftigen Party am Donnerstag, war ich am Samstag wieder im Barfüßer Brauhaus und hab die süße Kellnerin wiedergesehen, die mir zum
Schluß sogar ihre Handy-Nr. auf die Rechnung geschrieben hatte und darauf hin spurlos verschwunden ist.


Fortsetzung:

Nachdem ich am Samstag Abend wieder in meiner Wohnung angekommen war habe ich mich auf die Couch gelegt, die Rechnung hervor geholt
und mir die Nr. angeschaut. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich diese in mein Handy gespeichert und überlegt, ob ich ihr eine SMS schreiben
soll und wenn ja, was ich ihr schreiben soll. Da wir bisher noch nicht wirklich miteinander geredet haben, fällt mir leider nichts ein und beschließe,
damit noch ein bisschen zu warten.




3.Woche



Heute morgen habe ich versucht, so lange wie möglich zu schlafen, damit ich heute Abend fit für die neue Woche bin. Aber leider war ich
um 08:00 Uhr schon wieder hell wach. Ich beschließe, mir ein paar Brötchen zu holen, gemütlich zu frühstücken und den Rest des Tages auf
der Couch zu verbringen, bevor ich heute Abend los muss. Gegen 17:00 Uhr kommt die Müdigkeit wieder, und ich schlafe auf der Couch
ein und werde erst um kurz vor 22:00 Uhr wieder wach. Ich springe auf, packe mein Zeugs zusammen und mache mich im Laufschritt auf
den Weg in die Firma.




In der Firma ist von der großen Party nichts mehr zu sehen. Nur die vielen LKW’s stehen noch auf dem Gelände. Scheinbar bin ich einer der
ersten, der so früh los muss. Also schmeiße ich mein Zeug ins Führerhaus, schnalle den Trailer an und starte mit 30 Minuten Verspätung
meine Tour nach Freiburg.




Die neue Woche startet gleich mit einer neuen Strecke. Ich war zwar schon mal in Freiburg, aber von Nürnberg aus muss ich über die A6/Stuttgart,
und zumindest dieses Teilstück ist neu für mich. Nachdem ich ein paar Kilometer auf der A6 hinter mir habe, lässt die Hektik vom verschlafenen Start
endlich nach und ich kann endlich anfangen die Fahrt zu genießen. Ich liebe es einfach, nachts zu fahren, wenn sich der Streß und die Hektik vom
Tag schlafen gelegt hat. Außerdem sind dann die Straßen frei und man muss sich nicht mit so vielen Idioten vom Typ „die Straße gehört mir“ rumärgern,
von denen es meiner Meinung nach viel zu viele in Deutschland gibt.




Da vorne kommt gleich Stuttgart. Von da aus geht’s dann wieder auf die langweilige A5 bis Freiburg. Bis hier her verlief die Fahrt ganz ruhig,
zumindest was den Verkehr angeht. In meinem Kopf herrscht alles andere als Ruhe. Ich weiß nicht, wie oft ich schon mein Handy in der Hand
hatte, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich mich so schnell melden soll. Und selbst wenn jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, müsste
ich erst mal wissen, was ich schreiben soll. Wie fange ich eine SMS an eine Frau an, von der ich nicht einmal den Vornamen kenne?




Durch das andauernde Kopfzerbrechen war die Strecke gar nicht so langweilig und ich wäre sogar fast an Freiburg vorbei gefahren. Aber zum
Glück nur fast, und so erreiche ich mein Ziel pünktlich um kurz vor 06:00 Uhr. Da ich noch keine Info habe, wo ich als nächstes hinfahren soll,
Jürgen noch nicht im Büro und meine Lenkzeit auch so gut wie voll ist, suche ich mir erst mal ein Plätzchen zum schlafen.




Ich hatte es gerade geschafft einzuschlafen, als Jürgen anruft. Er hat damit gerechnet, dass ich am schlafen bin und entschuldigt sich für die
Störung. Aber ich müsse ja wissen, wo ich als nächstes hinfahren soll. Meine nächste Tour ist eine Ladung Käse von Freiburg nach Frankfurt.
Die Lieferung muss vor Beginn der Nachtschicht um 22 Uhr beim Kunden sein. Nachdem ich meine Ruhepause beendet und zum Glück noch ein
paar Stunden gut geschlafen habe, mache ich mich auf die Suche nach der Firma, wo ich den Trailer mit Käse übernehmen soll. Nach erfolgreich
beendeter Suche mache ich mich am späten Nachmittag auf den Weg nach Frankfurt und lasse Freiburg hinter mir.




Unterwegs treffe ich erneut auf einen Kollegen, der heute nicht seinen Glückstag hat. Ich bin immer noch froh, dass mir so etwas noch nicht
passiert ist und suche in meinem Führerhaus nach irgendwas aus Holz, um schnell darauf zu klopfen, aber vergebens – alles Plastik. Also
einfach weiter hoffen, dass ich noch lange verschont bleibe.




Die Fahrt nach Frankfurt verläuft ruhig und so erreiche ich mein Ziel wie geplant noch vor 22 Uhr. Als ich auf das Gelände der Käserei rolle,
winkt mich ein Mitarbeiter direkt an den letzten freien Platz an der Rampe zwischen den anderen Kühlern. Man lässt mich nicht wieder wegfahren,
bevor die Qualitätskontrolle abgeschlossen und der Trailer zum entladen freigegeben ist. Sollte die Kontrolle negativ ausfallen, darf ich den
Trailer hier nicht abstellen und muss ihn wieder mitnehmen und nach Freiburg zurück fahren. Nach einer halben Stunde bekomme ich endlich
meine Papiere zurück und kann mich auf den Weg zu meinem nächsten Auftrag machen. Eine Ladung Elektrogeräte will von Frankfurt nach
Dortmund gefahren werden.




Die Spedition, wo ich den Trailer abholen soll, ist gleich um die Ecke und so dauert es nicht lange, bis ich die Skyline von Frankfurt wieder
hinter mir lasse. Diesmal habe ich eine komplett neue Strecke vor mir. Mal schauen, wie weit ich noch komme, bevor es wieder Zeit zum
schlafen wird.




Am Gambacher-Kreuz fängt es mal wieder an zu regnen. Ich habe mich zwar in Nürnberg mit Ohropax eingedeckt, aber in der Hektik am Sonntag
Abend natürlich vergessen einzupacken. Also kann ich nur hoffen, dass es bald wieder aufhört zu regnen, da ich spätestens in 45 Minuten den
nächsten Rastplatz anfahren muss, um ein Schläfchen zu machen.




Als ich den Rastplatz Dollenberg anfahre, ist ganz am Ende gerade noch ein Platz für mich frei. Und ich weiß auch gleich, warum hier keiner
stehen wollte. Vor mir steht ein Krankenwagen und ein Notarzt. Ich kann nicht erkennen, was hier passiert ist, da ich keinen Unfall oder
ähnliches sehen kann, aber der Krankenwagen hat sein Blaulicht immer noch eingeschaltet. Da hilft auch die Gardine nicht, um das blinken
aus meinem Führerhaus zu verbannen … und natürlich regnet es auch immer noch. Wegen der vollen Lenkzeit bleibt mir also nichts anderes
übrig, als zu versuchen hier wenigstens ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen.




Wenigstens hatte sich der Krankenwagen irgendwann vom Acker gemacht, aber der Regen hört einfach nicht auf. Selbst als ich am Dienstag
Mittag Dortmund erreiche fallen immer noch stetig Wassertropfen vom Himmel. Unterwegs habe ich einen Anruf von Jürgen bekommen, dass
ich als nächstes eine Ladung Erz nach Bremen fahren soll. Meine Laune ist zwar von der letzten Nacht etwas getrübt, aber trotzdem freue ich
mich, dass ich wieder eine neue Strecke vor mir habe. Also rein nach Dortmund, die Trailer wechseln und weiter geht’s. Vielleicht ist ja in
Bremen besseres Wetter.




Ich habe die Mulde mit dem Erz kaum ein paar Meter durch Dortmund gezogen, da geht bei mir im Armaturenbrett eine Kontrollleuchte an.
Scheint irgendwas mit der Elektrik/Steuerung zu sein. Also Warnblinker an, rechts ranfahren und Jürgen angerufen. Er will mir eine Werkstatt
raussuchen, die den Fehler auslesen können und mir die Adresse auf’s Handy schicken. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekomme ich die Adresse
und mache mich sofort auf den Weg. Bei der Werkstatt muss ich meinen Trailer erst mal auf dem Parkplatz abstellen, um anschließend in die
Werkstatthalle fahren zu können. Zum Glück stellt sich heraus, dass es nur ein Software-Fehler war. Trotzdem habe ich durch das ganze wertvolle
Zeit verloren.




Am frühen Nachmittag nähere ich mich Bremen. Es hat immer noch nicht aufgehört zu regnen und der Verkehr wird immer dichter je näher ich
meinem Ziel komme. Wenigstens hat die Kontroll-Leuchte sich nicht mehr gemeldet. War scheinbar wirklich nur ein Software-Fehler. Hoffen wir
mal, dass es so bleibt.




Den Empfänger in Bremen habe ich schnell gefunden. Muss scheinbar ein Zulieferer der Automobil-Industrie sein, denn von hier geht es weiter
mit einem Container Autoteile nach Oldenburg. Aber welche Automarke produziert ihre Fahrzeuge in Oldenburg? Ich beschließe, mir darüber
nicht den Kopf zu zerbrechen und mich lieber auf die Straße zu konzentrieren.




Ich hatte ja nicht gedacht, dass ich es vor meiner nächsten Ruhepause noch bis Oldenburg schaffe. Aber dank des leichten Trailers und der
flachen Gegend hier oben habe ich es doch geschafft. Gegenüber von meiner Abladestelle ist ein großer Parkplatz, auf dem schon mehrere
Kollegen zum schlafen geparkt haben. Dort quetsche ich mich einfach dazwischen, nachdem ich den Trailer abgeliefert habe. Bevor ich mich
hinlege, checke ich noch kurz meine eMails … noch keine Antwort von Hans. Ob er jetzt eingeschnappt ist? Ich klappe den Laptop wieder zu,
nehme mein Handy und lege mich in die Koje. Beim erneuten überlegen, wie ich die SMS schreiben soll, schlafe ich mit dem Handy in der Hand ein.



Fortsetzung folgt:

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Donnerstag, 12. April 2012, 22:55

Fortsetung:

Ich träume gerade davon, wie ich im Brauhaus sitze und von der schönsten Kellnerin der Welt bedient werde, als plötzlich meine rechte
Hand vibriert. Ich öffne langsam die Augen und lese auf dem Display „Jürgen ruft an“. >>Diese Woche hast du echt ein beschissenes
Timing!<< beginne ich das Gespräch. >>Warum schläfst du auch immer, wenn ich dich anrufe?!<< entgegnet Jürgen. Ich bin zu müde,
um mich auf dieses Spielchen jetzt einzulassen und will wissen, wo es als nächstes hingeht. Ein Trailer voll mit Baumstämmen muss
von Oldenburg nach Hannover gefahren werden. Nach dem Telefonat drehe ich mich wieder um und versuche wieder ins Brauhaus zu
gelangen …




Es ist Donnerstag Morgen 03:00 Uhr, als ich meinen Iveco aus seinem Schlaf erwachen lassen. Den Weg zurück ins Brauhaus habe ich leider
nicht mehr gefunden, aber trotzdem habe ich richtig gut geschlafen und bin bester Laune, als ich mich auf die Suche nach dem Forstbetrieb
mache, wo ich meinen nächsten Auftrag abholen soll. Nachdem ich den Trailer aufgesattelt habe, geht es über die Autobahn bis nach Bremen
und ab hier nur noch Landstraße bis Hannover.




Bis auf diese Baustelle hat die Fahrt über die Landstraße richtig Spaß gemacht und es ist echt mal eine schöne Abwechslung zur monotonen
Autobahn. Natürlich kommt man auf der Landstraße nicht so schnell voran, aber diesmal habe ich ja keinen Zeitdruck und kann die Landschaft
um mich herum und den Sonnenaufgang genießen. Nur Jürgen stört kurz vor Hannover die Idylle mit seinem Anruf. Sobald ich die Baumstämme
abgeliefert habe, soll ich am Flughafen von Hannover einen Container mit Autoreifen übernehmen und nach Rostock fahren.




Den Flughafen zu finden war ja kein Problem, aber bei dem Schilderwald auf so einem Flughafengelände durchzublicken ist echt ne Herausforderung.
Irgendwie hab ich es dann doch geschafft, die Firma zu finden. Also ran mit dem Trailer, im Büro die Papier unterschreiben und nix wie raus aus dem
Dschungel hier. Am Rande des Flughafens fahren ich nur ein paar Meter an einem großen Flugzeug vorbei. Da kommt man sich sogar in einem 40tonner
winzig vor.




Ab hier sind es nur noch ein paar Kilometer auf der A20. Bisher ging es fast ausschließlich über Landstraßen, was mir wesentlich mehr Spaß
macht als über die Autobahn zu fahren. Man hat viel mehr Abwechslung, bekommt viel mehr mit von der Umgebung und man muss sich mehr
konzentrieren was den Vorteil hat, dass ich nicht so viel Zeit habe mir darüber den Kopf zu zerbrechen, wie ich diese alles entscheidende SMS
nun formulieren soll.




Nach einer halben Stunde auf der A20 kommt auch schon meine Abfahrt. Mal wieder erreiche ich mein Ziel kurz vor Ende meiner Lenkzeit
und ich frage mich, ob ich 1. Einfach nur Glück habe, 2. Jürgen einfach der Beste Disponent ist wo gibt oder 3. Ich es einfach drauf habe?
Ich entscheide mich für letzteres und stelle den Trailer mit einem breiten Grinsen auf dem mir zugewiesenen Platz ab und rufe Jürgen an,
um mich nach meiner nächsten Tour zu erkundigen bevor er mich nachher wieder weckt.




Meine nächste Ladung ist wieder Käse, der hier von Rostock nach Neubrandenburg gefahren werden soll. Die Lieferung muss spätestens morgen
früh um 05:00 Uhr bei der Käserei sein, damit sie vor Schichtbeginn um 06:00 Uhr noch durch die Qualitätskontrolle kommt. Man gestattet mir
wieder, meine Ruhepause auf dem Firmengelände zu machen. Also parke ich meinen Iveco in einer Ecke und ziehe die Vorhänge zu. Hoffentlich
mache ich bei dem Lärm, den die Fabrik auf der anderen Straßenseite macht überhaupt ein Auge zu. Hätte ich doch bloß an meine Ohropax gedacht ...




Wie ich es befürchtet hatte, habe ich kaum ein Auge zu gemacht. Und kaum bin ich mit dem Kühler voll Käse unterwegs, werde ich von der
Polizei raus gewunken. Nachdem ich meine Papiere zurück bekommen habe hatte ich gehofft, meine Fahrt fortsetzen zu können, doch dann
meint der Wachtmeister >>Steigen Sie bitte aus und zeigen uns Ihre Ladung.<< Na super! Volles Programm denke ich mir und steige genervt
aus. Als die Polizisten sind endlich davon überzeugt hatten, dass ich wirklich nichts anderes außer Käse transportiere, darf ich meine Fahrt
endlich fortsetzen.




Zum Glück habe ich bei dieser Tour nicht so einen Zeitdruck, sonst hätten mich die Polizisten ganz schön in Schwierigkeiten bringen können.
Die Fahrt verlief ansonsten reibungslos und trotz des erneut einsetzenden Regens erreiche ich Neubrandenburg mehr als pünktlich schon um
kurz nach 01:00 Uhr nachts.




Wie beim letzten Mal lässt man mich auch hier nicht eher weg, bevor die Ladung von der Qualitätskontrolle freigegeben wird. Während ich
in meinem LKW auf das Ende dieser Prozedur warte, klopft ein Mitarbeiter an meine Tür und reicht mir ein Fax. Es ist von Jürgen und er schreibt
mir, dass ich als nächstes eine Ladung Erz von einem nahgelegenen Bergwerk nach Stralsund fahren soll und von dort eine Ladung Reifen nach
Oldenburg. Als ich endlich das Zeichen bekomme, dass meine Ladung frei ist, gehe ich ins Büro den Papierkram erledigen und mache mich
anschließend auf den Weg zu meinem nächsten Trailer.




Als ich mit dem Erz wieder zurück auf der A20 bin, ist es immer noch am regnen. Der Sommer ist auch nicht mehr das, was er früher mal war …
Zum Glück sind die Straßen mal wieder frei und so erreiche ich Stralsund nach nur knapp 2 Stunden Fahrt.




Die Abfertigung in Stralsund verlief ohne Probleme und da ich den neuen Trailer bei der gleichen Firma übernehmen muss, bin ich um kurz
nach 04:00 Uhr schon wieder auf der Bahn. Als das Dunkel der Nacht langsam von der aufgehenden Sonne vertreiben wird, flüchtet auch
endlich der Regen.




Um 07:00 Uhr befinde ich mich kurz vor Hamburg und es ist mal wieder Zeit für die nächste Rast. Aber erst mal an die Zapfsäule und den
Tank schön voll gemacht, bevor ich mir ein Plätzchen zum Schlafen suche. Als ich mich in die Koje lege schnappe ich mir mein Handy und
versuche mich erneut an der SMS – erfolglos. :( Um 17:00 Uhr werde ich von einem Anruf geweckt. Diesmal bin ich Jürgen aber nicht böse,
denn ich hatte vergessen meinen Wecker zu stellen und hätte jetzt eh aufstehen müssen. Er erzählt mir, dass ich beim gleichen Kunden einen
neuen Trailer Reifen für nach Neubrandenburg übernehmen soll. Ich frage ihn, ob wir jetzt für die Reifen-Mafia arbeiten? Aber Jürgen lacht nur
und wünscht mir eine gute Fahrt.




Der Kunde in Oldenburg war der gleiche wie Anfang der Woche, so brauchte ich nicht lange suchen. Also schnell die Reifen gewechselt ;),
Papiere erledigt und schon bin ich um 22:00 Uhr wieder auf dem Weg zurück nach Neubrandenburg.




Leider habe ich es nicht ganz bis Neubrandenburg geschafft und muss ein paar Kilometer vorher eine Tankstelle anfahren, um meine Lenkzeit
nicht zu überschreiten. Etwas verärgert darüber hole ich mir an der Tankstelle zwei Bierchen und genieße diese in meinem LKW. Nachdem ich
das erste geleert habe nehme ich all meinen Mut zusammen, hole mein Handy und schreibe ihr endlich eine SMS:

Hallo, du hast mir letzten Samstag deine Nr. auf meine Rechnung geschrieben.
Sorry, das ich mich jetzt erst melde. Wie geht es dir?
LG Schosch


Noch während auf meinem Handy „Sendevorgang läuft“ steht fällt mir ein, dass es jetzt 03:30 Uhr mitten in der Nacht ist und hoffe, dass ich
Sie jetzt nicht mit meiner SMS geweckt habe. Aber wenn, ist es jetzt eh zu spät. Erleichtert, dass ich es endlich geschafft habe ihr zu schreiben,
trinke ich mein zweites Bierchen und verkrümel mich anschließend in meine Koje.



Fortsetzung folgt ...

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Schosch

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Sonntag, 15. April 2012, 21:11

Fortsetzung:


Als ich am nächsten Mittag von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen werde, schaue ich als erstes auf mein Handy. Noch keine Antwort
von ihr. >>Naja, nachdem ich Sie fast eine Woche habe warten lassen kann ich jetzt nicht erwarten, dass Sie sich innerhalb weniger Stunden
meldet.<< denke ich mir, ziehe mich an und gehe erst mal rüber zur Tankstelle, um mir eine kleine Stärkung zu gönnen und auf der Toilette
wenigstens mal die Zähne zu putzen. Pünktlich um 13:30 Uhr starte ich dann auf die letzten Kilometer bis Neubrandenburg.




Mein Iveco ist gerade mal auf Betriebstemperatur, da kommt auch schon meine Abfahrt. In Neubrandenburg ist die Hölle los. Mitten in diesem
Verkehrschaos ruft auch noch Jürgen an, um mir meine nächste Tour durchzugeben, so das ich die Einfahrt zu der Firma, wo die Reifen abgeliefert
werden sollen, verpasse und eine Extrarunde drehen muss. Beim zweiten Versuch habe ich es dann geschafft.




Meine nächste Lieferung sind Eisenrohre, die nach Bremen befördert werden müssen. Für einen Freitag Nachmittag ist relativ wenig los auf
der Autobahn und ich komme gut voran. Dennoch verliere ich langsam aber sicher die Hoffnung, dieses Wochenende in Nürnberg zu verbringen.
Dass das früher oder später passieren musste war mir klar, aber im Moment passt mir das gar nicht. Wollte doch so gerne wieder ein Schäufele essen …




Tja, nicht nur LKW’s können liegen bleiben. Aber auch hier sind die gelben Engel gleich zur Stelle. Ich muss unbedingt das nächste Mal Jürgen
fragen, ob wir auch in diesem Verein sein und mir auch ein Engel zur Hilfe eilt, wenn ich mal liegen bleiben sollte.




Ich war in diesem Moment so stolz auf meinen Iveco! 8)




Im strömenden Regen erreiche ich am Abend Bremen. Kurz zuvor habe ich mit Jürgen telefoniert. Er hat mir gesagt, dass ich als nächstes
Elektrogeräte nach Hannover und von dort Glasplatten nach Stralsund fahren soll. Somit steht fest, dass ich dieses WE definitiv nicht zurück
nach Nürnberg komme. Auf meine Frage wegen einer Pannenhilfe hat er nur lachend geantwortet >>Ich kann dir nicht sagen, ob er gelb ist,
aber es wird ein Engel kommen und dir zur Hilfe eilen!<<




Die kurze Strecke nach Hannover habe ich schnell hinter mich gebracht und mich anschließend erst einmal schlafen gelegt. Als ich heute morgen
aufgewacht bin, strahlt die Sonne in mein Führerhaus. Ich will gerade den Zündschlüssel umdrehen, da vernehme ich den SMS-Ton meines Handy’s.
Aufgeregt krame ich es aus meiner Koje hervor. Mein Puls erhöht sich, als ich auf „Anzeigen“ drücke:

Guten Morgen Schosch!
Schön, dass du dich gemeldet hast, auch wenn es etwas gedauert hat.;-) Mir geht es gut, danke! Und dir?
LG Marie


Mein Puls beruhigt sich langsam wieder und ich bin erleichtert, dass sie es mir scheinbar nicht übel genommen hat, dass ich sie so lange habe warten
lassen. Ich beschliese, ihr später zu antworten und mache mich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf den Weg über die Landstraße nach Stralsund.




In der Nähe von Rostock muss ich dringend tanken und außerdem ist es auch Zeit für ein kleines Mittagessen. Während ich meine Bockwurst
mit Kartoffelsalat verdrücke hole ich mein Handy raus und schreibe Marie eine Antwort:

Hallo Marie!
Mir geht es auch gut, danke. Du warst aber schon früh wach heute morgen.
LG Schosch


Danach schwinge ich mich wieder hinters Lenkrad und mache mich weiter auf den Weg nach Stralsund.




Zum Glück hat der Iveco einen Geschwindigkeitsbegrenzer drin, so wie die meisten LKW’s heutzutage. Sonnst müsste ich mit dem leichten
Trailer in dieser flachen Gegend ganz schön aufpassen, nicht zu schnell zu fahren. Aber so kann ich den Fuß einfach auf das Gaspedal legen
und rollen lassen.




Kurze Zeit später erreiche ich Stralsund. Nachdem ich den Trailer abgeliefert habe beschließe ich, mir für’s Wochenende ein Hotelzimmer zu
gönnen. Ich habe gerade meine Sachen in meinem Zimmer abgelegt, da bekomme ich einen Anruf von Jürgen. Er entschuldigt sich dafür, dass
ich dieses WE in Stralsund verbringen muss und erklärt mir auch warum:

Mein LKW wurde kurz bevor sie mich eingestellt haben an eine Spedition in Rostock verkauft. Leider war der Käufer nicht bereit, von dem Kauf
zurück zu treten. Man konnte ihn nur mit Mühe dazu überreden, den Termin zur Übergabe um 4 Wochen zu verschieben, damit sie einen fahrbaren
Untersatz für mich hatten. Und diese 4 Wochen sind am Montag abgelaufen. Der Chef hat in den letzten vier Wochen verzweifelt versucht, einen
Ersatz für mich zu finden und diese Woche hatte er endlich Glück. Aber mein neues Arbeitstier musste erst noch durchgecheckt und über den TÜV
gebracht werden. Deswegen hat Jürgen mich die ganze Woche hier oben hin und her geschickt, weil sie nicht genau wussten, wann mein neuer LKW
fertig sein würde. Leider hat es vor dem Wochenende nicht mehr geklappt. Ich soll am Sonntag Abend noch eine Ladung Elektrogeräte nach Neubrandburg
bringen und von da aus ohne Trailer zurück nach Rostock fahren, den Iveco beim Käufer abgeben und beim örtlichen LKW-Händler meinen neuen Truck
in Empfang nehmen.

Jürgen wollte mir leider nicht verraten, was für einen LKW ich jetzt bekomme. >>Lass dich überraschen!<< meinte er nur und lachte dabei dreckig.
Nach dem Telefonat habe ich mir erst mal eine Dusche gegönnt und bin anschließend ein bisschen durch Stralsund gebummelt. Um kurz nach 16:00 Uhr bekam
ich erneut eine SMS von Marie:

Ich konnte nicht mehr schlafen, auch ohne von einer SMS geweckt zu wurde. ;)
Meine Schicht beginnt gleich. Hast du heute wieder Hunger auf ein Schäufele? ;)

AUTSCH!! … gleich zwei Tiefschläge in nur einer SMS! Ich hatte ja schon befürchtet, dass ich sie mit meiner SMS hätte wecken können. Und natürlich
würde ich heute Abend viel lieber ein Schäufele im Barfüßer Brauhaus essen, anstatt hier in Stralsund festzusitzen. Ich antworte ihr:

Liebend gern würde ich heute Abend ein Schäufele essen, aber ich bin leider
beruflich in Stralsund.
Und das ich dich geweckt habe tut mir ehrlich leid.
Ich hatte total vergessen, wie spät es war. Wünsch dir eine angenehme Schicht!
LG Schosch


Danach mache ich mich auf die Suche nach einem netten Restaurant, indem ich mein Abendessen zu mir nehmen werde. Als ich später zurück in
meinem Hotelzimmer bin, lege ich mich mit meinem Laptop auf’s Bett und vertreibe mir mit einer Partie Anno die Zeit. Ich werde versuchen so
lange wie möglich wach zu bleiben, um morgen möglichst lange schlafen zu können.



Fortsetzung folgt ...

P.S.: Ich würde mich über ein bisschen Feedback freuen! ;)

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Meas

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Sonntag, 15. April 2012, 22:21

Deine Geschichten sind echt cool und auch jetzt mit der Kellnerin spannend... :thumbup:
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. :P
MFG Markus

>>>Forenregeln<<<
[Tipp] Germantrucks-"LOG" posten
[Tipp] ETS2-"LOG" posten

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Bläcky

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Sonntag, 15. April 2012, 22:25

Schön Schön da bin ich mal gestannt was du jetzt für einen fahrbaren untersatz bekommst und wie es mit der Nettenkellnerin weitergeht .

Silent

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Dienstag, 17. April 2012, 17:30

bin auch auch gespann wies weitergeht aber bisjetzt ne tolle geschichte
:thumbsup:


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Grüße Papa

Schosch

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Samstag, 21. April 2012, 00:07

Wir erinnern uns:

Es ist Samstag Nacht. Ich liege mit meinem Laptop auf dem Bett in einem Hotel in Stralsund. Dieses Wochenende ging es leider nicht zurück
nach Nürnberg, weil mein Iveco verkauft wurde. Diesen soll ich am Montag bei einer Spedition in Rostock abgeben und dort bei einem Händler
meinen neuen LKW in Empfang nehmen. Was für einer das sein wird, hat Jürgen mir nicht verraten. Zuvor muss ich aber noch eine Ladung
Elektrogeräte nach Neubrandenburg bringen.



Fortsetzung:


4. Woche



Dank Anno habe ich letzte Nacht bis 04:00 Uhr in der Früh durchgehalten. Ein weiterer Dank geht an den Erfinder des „Bitte nicht stören“-Schildes,
dass die Putzfrau davon abgehalten hat, mich zu wecken. Und so ist es bereits 14:00 Uhr, als ich endlich aufwache. Als erstes taste ich
nach meinem Handy, aber es ist noch keine SMS angekommen. Noch völlig schlaftrunken stapfe ich ins Bad und versuche wach zu werden.
Anschließend packe ich mein Zeugs zusammen, checke aus und verfrachte meine Sachen in meinen LKW. Da ich noch gute 6 Stunden Zeit
habe, bevor ich mich auf den Weg nach Neubrandenburg machen darf, gehe ich erneut in die Stadt und suche mir ein hübsches Cafe, indem
ich die Sonne genießen und einen guten Cappuccino trinken kann. Ich bin gerade dabei die Location zu wechseln, um mich mit einem leckeren
Abendessen für die kommende Nacht zu stärken, da bekomme ich eine SMS von Marie:

Hallo Schosch! Sorry,
ich bin gestern Abend direkt tot ins Bett gefallen, als ich nach Hause kam und
muss jetzt schon wieder los. Hast du gut geschlafen? LG Marie


Scheinbar war gestern viel los im Brauhaus und da sie jetzt wieder arbeiten ist beschließe ich, ihr später zu antworten. Nach einem ausgiebigen
Abendmahl mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. In meinem Iveco angekommen, mache ich mir gar nicht erst die Mühe, alles wieder
ordentlich zu verstauen, da ich morgen eh alles ausräumen muss und schreibe Marie lieber eine SMS:

Hallo Marie!
Ich hoffe, deine Schicht war heute nicht so schlimm wie gestern.
Ich wünsche dir eine gute Nacht!
LG Schosch


Dann drehe ich den Zündschlüssel um und mache mich auf den Weg zu der Firma, wo ich den Trailer mit den Elektrogeräten übernehmen soll.




Die Firma hatte ich schnell gefunden, allerdings war der Mitarbeiter dort nicht gerade einer der Schnellsten. So ist es bereits kurz vor 23:00 Uhr,
als ich mich endlich mit dem letzten Trailer für meinen Iveco auf den Weg mache. Bei dem Gedanken daran, werde ich etwas wehmütig. Er ist zwar
kein Kraftprotz, und besonders viel Komfort hat er auch nicht zu bieten, aber immerhin war er mein erster Truck. Andererseits bin ich schon total
gespannt, was ich wohl als nächstes für eine Zugmaschine bekomme. Jürgen macht ja nicht um sonst so ein Geheimnis daraus.




Ich habe die Ortsgrenze von Stralsund gerade hinter mir gelassen, da werde ich von einer SMS aus meinen Gedanken gerissen:

Hallo Schosch!
Heute war zum Glück nicht viel los. Und morgen hab ich frei.
Ich wünsche dir auch eine angenehme Nacht!
LG Marie


Die angenehme Nacht werde ich haben, denn so leer wie in der Nacht von Sonntag auf Montag sind die Straßen sonst nie. Und so erreiche ich
nach knapp 2 Stunden Fahrt meine Abfahrt.




Die Abfertigung in Neubrandenburg ging ruck zuck, da ich hier ja nur den Trailer abliefern und keinen neuen Auftrag entgegen nehmen musste.
Nach einem kurzen Plausch mit dem Lagerarbeiter mache ich mich auf die nun endgültig letzte Tour mit meinem Iveco.




>>So ein schicker MAN würde mir gefallen!<< denke ich mir, während ich an ihm vorbei ziehe. Aber ich will mir keine falschen Hoffnungen
machen. Bis ich so einen Arbeitsplatz mal bekomme, werde ich bestimmt erst noch einige Tausend Kilometer hinter mich bringen müssen.




Als ich um kurz nach 05:00Uhr auf den Hof des Käufers rolle, ist hier weit und breit noch niemand zu sehen. Ich parke am Rande des Geländes
und fange schon mal an, meine Sachen zusammen zu packen. Anschließend vertreibe ich mir noch ein bisschen die Zeit mit Anno, bis um kurz
vor 07:00Uhr die ersten Mitarbeiter eintreffen. Einer von Ihnen kommt direkt auf mich zu und als ich ihm erklären will, warum ich hier bin winkt
er ab >>Ich weiß schon bescheid. Der Chef kommt gleich.<< Und tatsächlich, nur ein paar Minuten später steht ein Mann im Anzug vor meiner
Tür und bittet mich, mit in sein Büro zu kommen. Bei einer Tasse Kaffee übergebe ich ihm den Fahrzeugschein und die Schlüssel und wir plaudern
ein bisschen. Als ich ihm erzähle, dass ich beim örtlichen Händler gleich meinen neuen Truck abholen soll bietet er mir an, meine Sachen erst mal
noch in dem Iveco zu lassen. >>Kommen Sie anschließend einfach mit ihrem neuen LKW wieder her, dann können Sie alles direkt umladen.<<
Dieses Angebot nehme ich dankend entgegen und nachdem er mir den Weg erklärt hat, mache ich mich zu Fuß auf den Weg.

Auf dem Weg zum Händler ruft Jürgen an: >>Und, hast du ihn schon abgeholt?<< fragt er direkt ohne guten Morgen zu sagen. >>Mensch Jürgen,
du bist ja noch aufgeregter als ich!<< er lacht. >>Nein, ich bin nur auf deine Reaktion neugierig! Meld dich, sobald du ihn hast, Ciao!<<
Na danke Jürgen, als wäre ich nicht schon aufgeregt genug, muss er es noch spannender machen.

Als ich den Händler erreiche, kommt mir dieser bereits auf dem Hof entgegen. Scheinbar wurde ich bereits erwartet. >>Sie müssen Herr Kasper sein,
der Fahrer von Stokes!<< Ich nicke nur. Und als sich der Verkäufer umdreht mit den Worten >>Das ist er!<<, fällt mir die Kinnlade runter …




Es dauert ein Weilchen, bis ich den Mund wieder zu kriege. Ein Scania ist zwar noch kein MAN, aber im Vergleich zum Iveco schon eine Verbesserung.
Er ist auch ein LKW der sogenannten „C-Klasse“, aber immerhin mit 470 Pferdestärken und die Lackierung sieht auch ziemlich cool aus. Ich will
gerade auf den Scania zugehen, da meint der Verkäufer >>Lassen Sie uns doch erst mal in mein Büro gehen und den Papierkram erledigen. Danach
bekommen Sie von mir die Schlüssel und Sie können sich ihren neuen Arbeitsplatz in aller Ruhe anschauen.<< Bei einer weiteren Tasse Kaffee unter-
schreibe ich die Papiere und bekomme den Fahrzeugschein und die Schlüssel ausgehändigt. Nachdem er mir dann in meinem neuen LKW alles gezeigt
und erklärt hatte verabschiedet er sich mit den Worten >>Gute Fahrt!<< und verschwinden wieder in seinem Büro. Ich lasse mich in meinen Sitz sacken,
krame mein Handy hervor und rufe Jürgen an.
>>Naaaaaaaa?!?!?!<< schallt es mir entgegen, bevor ich etwas sagen konnte.
>>Die Überraschung ist dir gelungen! Ich kann es kaum erwarten endlich los zu fahren!<<
>>Das freut mich, und den Chef garantiert auch! Dann fahr mal zurück zu der Firma, wo du den Iveco abgegeben hast. Dort kannst du deinen nächsten
Trailer aufsatteln und deine neue Maschine gleich mal einem Belastungstest unterziehen!<<
Ich drehe den Schlüssel um und mache mich sofort auf den Weg.

Während ich gerade dabei bin, meine Sache aus dem Iveco umzuladen und zu verstauen kommt der Chef der Firma auf mich zu. >>Na das ist doch
mal ein guter Tausch!<< Ich antworte im nur mit einem breiten Grinsen. Danach zeigt er auf den Trailer, den ich als nächstes fahren soll.




Jetzt weiß ich, was Jürgen mit „Belastungstest“ gemeint hat. Ich soll diese Ladung Eisenrohre nach Kiel bringen und der Weg dorthin wird
mich nur über Landstraßen führen. Aber ich liebe ja Landstraßen. Von heute Nacht habe ich noch 3 Stunden Lenkzeit übrig, und so mache
ich mich sofort auf den Weg. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es sogar noch bis Kiel.




Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, dass Kaffee bei mir immer gleich auf die Blase drückt. Nach ein paar Kilometern habe ich keine
andere Wahl und muss am Straßenrand stehen bleiben und kurz hinter meinem Trailer verschwinden. Zum Glück bin ich auf der Landstraße
unterwegs, auf der Autobahn wäre das nicht möglich gewesen, ohne ein saftiges Bußgeld zu riskieren.




Nach dieser kurzen Unterbrechung rolle ich weiter Richtung Kiel. Die 110PS, die ich jetzt mehr unterm Hintern habe, merkt man stärker als
ich dachte. An Steigungen verliere ich zwar immer noch an Schwung, aber bei weitem nicht so schlimm, wie es beim Iveco gewesen ist.




Ich habe es tatsächlich geschafft und erreiche meinen Kunden vor Ende meiner Lenkzeit um 13:00Uhr. Ich stelle den Trailer an der Rampe ab
und parke bei den Kollegen am Zaun. Nachdem ich die zweite Tasse Kaffee auch noch weggebracht habe rufe ich Jürgen an und erfahre von ihm,
dass ich als nächstes Autoteile nach Bremen fahren soll. Ich habe es mir gerade in meiner Koje gemütlich gemacht als mir einfällt, dass ich
schon lange nicht mehr auf mein Handy geschaut habe…

Hallo Schosch!
Na, immer noch am Schlafen? Ich bin schon seit 7 wach.
Bist du eigentlich noch lange auf Geschäftsreise?
LG Marie


Gesendet um 09:13Uhr … Ups! Und Sie denk ich bin auf Geschäftsreise!? Kein Wunder, ich habe ja auch noch nicht erzählt, was ich beruflich mache.
Irgendwie habe ich auch ein wenig Angst davor, ihr das zu sagen. Ist für eine Frau bestimmt nicht gerade der Traumberuf für einen männlichen Partner.
Deswegen antworte ich ihr:

Sorry! Heute war echt viel los.
Ich weiß noch nicht, wann ich wieder zurück in Nürnberg bin.
Hoffe aber sehr noch diese Woche.
LG Schosch


Ich weiß, irgendwann werde ich es ihr erzählen müssen, aber im Moment bin ich noch nicht dazu bereit. Während ich versuche einzuschlafen mache ich
mir darüber Gedanken, wann und wie ich ihr das am besten beibringen könnte.




Ich habe so tief und fest geschlafen, dass ich die nächste SMS von Marie wieder nicht mitbekommen habe. Dabei hatte ich mein Handy extra
lauter gestellt.

Macht doch nix!
Wenn ich am Arbeiten bin, kann ich dir auch nicht schreiben.
;)
Schade, dass du noch nicht weißt, wann du wieder zurück bist!
LG Marie


Marie scheint ja sehr verständnisvoll zu sein, aber jetzt ist es bereits 23:00Uhr! Bei was für einer Geschäftsreise hat man von 13:00 bis 23:00 Uhr
keine Zeit mal kurz ne SMS zu tippen?! Deswegen beschließe ich, es hier jetzt doch zu erzählen, bevor es zu Mißverständnissen kommt. Wenn sie ein
Problem mit meinem Beruf hat spielt es keine Rolle, wann sie es erfährt:

Hallo Marie!
Geschäftsreise ist nicht ganz richtig. Ich bin LKW-Fahrer im Fernverkehr und habe
letztes WE leider keine Tour zurück nach Nürnberg bekommen. Und vorhin musste
ich meine Ruhepause machen, weil ich die ganze Nacht durchgefahren bin. Sorry,
dass ich es dir nicht vorher erzählt habe!
LG Schosch


Mir fällt zwar ein Stein vom Herzen, dass ich ihr das jetzt geschrieben habe. Aber jetzt werde ich vermutlich die ganze Nacht mit Ungewissheit
verbringen müssen wie sie darauf reagieren wird, denn mittlerweile ist es 23:30Uhr und sie schläft bestimmt schon. Und so mache ich mich mit
einem komischen Gefühl im Bauch auf den Weg nach Bremen.




Die Fahrt nach Bremen verlief ohne Probleme und so erreiche ich mein Ziel mitten in der Nacht. Marie hat sich nicht mehr gemeldet. Ich hasse
dieses Gefühl der Ungewissheit! Schläft sie oder hat sie jetzt kein Interesse mehr? Ich sollte mir echt mal abgewöhnen, mir immer so viele
Gedanken um Dinge zu machen, auf die ich eh keinen Einfluss habe. Das hat mich bei meiner Ex-Frau schon viele Nerven gekostet und was hat
es mir gebracht? … Nix!




Von Bremen geht es weiter mit einer Ladung Erz nach Bergen auf Rügen. Also wieder über Hamburg in Richtung Rostock. So früh am Morgen ist
die Autobahn noch leer und wenn es so bleibt, könnte ich es wieder bis kurz vor Stralsund schaffen.




Es ist mittlerweile 08:15Uhr und Zeit für meine nächste Pause. Als ich den Blinker setze fällt mir auf, dass das die gleiche Tankstelle ist, an der
ich letzte Woche die erste SMS an Marie geschrieben habe. Nachdem ich getankt habe, parke ich auch noch auf dem gleichen Parkplatz wie am
besagten Tag. Bis jetzt habe ich noch keine Antwort bekommen. Sollte die Geschichte mit Marie dort aufhören, wo sie angefangen hat?



Fortsetzung folgt ...

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Giulio

Sprinter-Fahrer

  • »Giulio« ist männlich

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29

Samstag, 21. April 2012, 10:10

Nice aber

Zitat

110PS?


Das hat der Fiat meines vaters haha :>

some1

Sprinter-Fahrer

Beiträge: 3

Danksagungen: 30

  • Nachricht senden

30

Samstag, 21. April 2012, 13:25

Zitat

Die 110PS, die ich jetzt mehr unterm Hintern habe,
;)

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